Die JUSO Basel-Stadt kritisiert den Auftritt des Verschwörungstheoretikers Daniele Ganser im Basler Stadtcasino heftig. Dass ein angeblicher Historiker, der aufgrund seiner kruden Theorien immer wieder stark kritisiert wird und nachweislich Falschinformationen in Umlauf bringt, im Herzen Basels auftreten kann, ist schlichtweg unverständlich. Dass es überhaupt zu diesem Skandal kommt, hat auch mit der fragwürdigen Rolle eines ehemaligen Basler Regierungsrats zu tun.
Daniele Ganser ist ein absoluter Meister im Verbreiten von Verschwörungstheorien. Mit seiner Art, nur Fragen stellen zu wollen und damit alternative Fakten zu legitimieren, zieht er hunderte Menschen mit in problematisches Fahrwasser.
“Was bei 9/11 begann, ging weiter mit der Corona-Pandemie und manifestiert sich zurzeit beim Ukraine-Krieg; Daniele Ganser hat es nicht so mit der Wahrheit”, meint Joris Fricker, Vorstandsmitglied der JUSO Basel-Stadt, “die absurde Anschuldigung, Putin habe den Krieg einzig aufgrund des “Westens” und der NATO gestartet, steht völlig haltlos im Raum.” Nebst der Tatsache, dass Putin von Ganser noch nie als Aggressor bezeichnet wurde, geschweige denn der Krieg Russlands verurteilt wurde, stellt Ganser auch das Massaker in der ukrainischen Stadt Butscha durch die russische Armee in Frage.
“Natürlich hat ein Krieg fast immer diverse Ursachen und logisch muss auch in Kriegszeiten jegliche Information kritisch hinterfragt und gecheckt werden”, meint Lea Levi, Co-Vize Präsidentin der JUSO Basel-Stadt, “doch obwohl einige Argumente Gansers durchaus legitim erscheinen mögen, nutzt er selektive Fakten und verschweigt wichtige Zusammenhänge, um seine Theorien als richtig darzustellen.” Dies kann dazu führen, dass seine Zuhörer*innen ein verzerrtes Bild der Realität erhalten und sich von seinen manipulativen Aussagen beeinflussen lassen.
Gansers selektive und manipulative Art der Argumentation kann dazu führen, dass Menschen falsche Informationen erhalten und dadurch Entscheidungen treffen, die nicht auf Fakten, sondern auf Halbwahrheiten und Verschwörungstheorien basieren. Dies ist nicht nur eine Gefahr für die individuelle Entscheidungsfreiheit, sondern auch für die Gesellschaft als Ganzes.
Um den Auftritt Gansers nicht unkritisiert über die Bühne gehen zu lassen, organisierten die Jungsozialist*innen eine kleine Aktion vor Beginn der heutigen Veranstaltung. Auch die Fachgruppe Geschichte der Uni Basel und der Ukrainische Verein waren vor Ort. Damit wurde wohl auch einigen Besucher*innen klar auf den Weg gegeben: Gansers Weltanschauung ist geprägt von Verschwörungstheorien.
Die Jungsozialist*innen Basel-Stadt fordern die Basler Regierung auf, das Stadtcasino in einer offiziellen Stellungnahme für diesen Auftritt Gansers zu rügen und sich klar davon zu distanzieren, dass in diesen krisenhaften Zeiten die Menschen mitten in Basel von unhaltbaren Theorien weiter verunsichert werden.
Die JUSO zeigt sich ausserdem irritiert darüber, dass der Präsident der Casino Gesellschaft und ehemalige FDP-Regierungsrat Baschi Dürr diesen Auftritt legitimiert und hier - einmal mehr - keine Verantwortung übernimmt.
Des Weiteren werden die Medien aufgefordert, ebenfalls ihre Verantwortung zu übernehmen und kritisch über solche Vorträge zu berichten. Es ist wichtig, sich fundiert gegen gefährliche Verschwörungstheorien und manipulative Propaganda auszusprechen.