Positiv überrascht über den Ausbau des ÖV's

12.02.2012

Die JUSO BS ist sehr positiv überrascht, dass das Tramnetz nach 80 Jahren Stillstand innert 10 Jahren so stark ausgebaut werden soll und begrüsst die vielen neuen Tramstrecken sehr. Dies ist ein klares Bekenntnis und kann als klares Bekenntnis zum abgasfreien und leistungsfähigen Verkehrsträger Tram gewertet werden.
Jedoch gibt es einige Kritikpunkte. Wichtige neue Tramstrecken, wie beispielsweise das vom Komitee der Tram-Initiative geforderte Tram über den Cityring und die Johanniterbrücke fehlen. Diese innerstädtische substanzielle Ergänzung ist jedoch wichtig, da die heutigen Busse der Linie 30 chronisch überlastet sind.
Zudem verlangt der von der Bevölkerung angenommene Gegenvorschlag zur Städte-Initiative eine Reduktion des motorisierten Individualverkehrs. Der Rückbau des Cityrings als Bausünde aus der automobil-euphorischen Nachkriegszeit bei gleichzeitiger Wiedereinführung des leistungsfähigen Verkehrsmittels Tram, das 1966 entlang desselben stillgelegt wurde, ist dabei ein wichtiger Schritt, der erst noch einen grossen symbolkräftigen Wert hat. Es scheint aber so, dass auf diese Strecke gerade deshalb verzichtet wurde, um die unangenehme Diskussion mit den Autofahrern betreffend der Einengung des Cityrings zu vermeiden. Dabei sollte gerade die Feldbergstrasse als flankierende Massnahme zur Nordtangente durchgangsverkehrsfrei gestaltet werden. Ein weiteres wichtiges Beispiel wäre die Verlängerung des Roche-Trams zum Hörnli, wo im Rahmen der Stadtrandbebauung Ost Wohnhochhäuser entstehen sollen. Wohnhochhäuser generieren verhältnismässig viel Verkehr und können daher alleine mit Bussen nicht effizient und attraktiv erschlossen werden.
Wir bedauern zudem den vorgesehenen Kahlschlag bezüglich der Anbindung der Innerstadt. Die Bedeutung der Innerstadt wird in nächster Zeit niemals dermassen abnehmen, dass man die Fahrgastmassen mit lediglich vier Linien statt wie heute sechseinhalb transportieren könnte, ohne dass die Trams noch mehr überlastet werden, als sie es schon sind.
Die JUSO Basel-Stadt fordern:
Die Umsetzung der vorgesehenen Netzausbauten

  • Die Aufnahme in die Planung der Tramstrecke über den Cityring entlang der heutigen Buslinie 30,sowie einer Tramstrecke zum Wohnbaugebiet Hörnli

  • Den Verzicht auf die Partikularinteressen vor Kollektivinteressen berücksichtigende Verlegung der Tramlinie 11 in die Spitalstrasse

  • Allgemein keine Geschenke an den motorisierten Individualverkehr

  • Keinen Kahlschlag bezüglich der Anbindung der Innerstadt (sowohl in Bezug auf die Kapazität als auch auf die Direktverbindungen).

  • Die systematische Umstellung von stark belasteten Buslinien auf Tram und von mässig belasteten auf den ebenfalls abgasfreien Trolleybus