Länger einkaufen? So nicht!

04.07.2012

Letzte Woche beschloss die bürgerliche Mehrheit im Grossen Rat die Ausdehnung der Ladenöffnungszeiten in Basel-Stadt: Neu sollen am Samstag Öffnungszeiten bis 20:00 Uhr abends möglich sein (aktuell 18:00 Uhr).
Was modern und moderat klingt, ist für die Angestellten im Detailhandel ein grosses Ärgernis: Erneut sollen sie längere Arbeitszeiten in Kauf nehmen. Wer nicht völlig naiv ist, weiss, dass wegen zwei zusätzlicher Stunden pro Woche wohl kaum neue Arbeitsplätze geschaffen, sondern die heutigen Arbeitnehmer_innen zu längeren und flexibleren Arbeitspensen genötigt werden. Um die gesetzlichen Arbeitszeiten einzuhalten und die Personalkosten trotz der längeren Öffnungszeiten möglichst tief zu halten, bieten sich Konstrukte wie vierstündige Mittagspausen und Arbeit auf Abruf an. Den Arbeitnehmer_innen wird also höhere Flexibilität und mehr Leistung abverlangt, ohne dass sie dafür vergütet werden.
Dazu kommt, dass für den Detailhandel noch immer kein Gesamtarbeitsvertrag existiert, zudem sind die Löhne in der Branche allgemein sehr niedrig.
Dieser einseitige Beschluss auf Kosten der Lebensqualität der Arbeitnehmer_innen zeigt einmal mehr, wie weit die Bürgerlichen von deren Lebensrealitäten entfernt sind.
Für die JUSO Basel-Stadt ist klar: Längere Öffnungszeiten stehen erst zur Debatte, wenn Arbeitnehmer_innen für ihre Flexibilität und Leistung fair bezahlt werden und ihnen anständige Arbeitsbedingungen garantiert werden.
Aus diesem Grund ist der Grossratsbeschluss für die JUSO Basel-Stadt nicht tragbar. Sie unterstützt das Referendum von SP und Gewerkschaften.