Im Windschatten der in den Medien omnipräsenten Analysen zu den nationalen Parlamentswahlen landet die Novartis einen grossen Coup: Sie streicht 2'000 Vollzeitstellen (1100 in der Schweiz, davon 760 in der Forschung und Entwicklung). Dies nicht etwa aus wirtschaftlicher Not, sondern trotz traumhafter Zahlen: 20% Umsatzsteigerung gegenüber 2010, über 10 Milliarden Dollar Reingewinn und 3.9 Prozent Produktivitätswachstum. Die Massenvernichtung von Arbeitsplätzen dient einzig und allein der kurzfristigen Profitmaximierung und hat nichts mit wirtschaftlichen Zwängen oder Schwierigkeiten zu tun.
Das ist kein grotesker Einzelfall, der Wurm steckt vielmehr im System:
Die neoliberale Ideologie, die vierzig Jahre lang von den Wirtschaftseliten und ihren bürgerlichen Lakaien in unsere Köpfe eingetrichtert wurde, ist lebendig wie eh und je. Massenentlassungen trotz Milliardengewinnen bleiben salonfähig. Dass der von bürgerlicher und wirtschaftsliberaler Seite ständig gescholtene und schlechtgeredete Staat einmal mehr für die finanziellen und sozialen Folgen der Massenentlassungen aufkommen muss, versteht sich dabei von selbst. Sichergestellt ist dafür, dass Chef-Abzocker Daniel Vasella und Konsorten nicht unter dem Existenzminimum landen...
Die JUSO Basel-Stadt verurteilt diesen perversen Kahlschlag auf Kosten ehrlicher und fleissiger Angestellter aufs Schärfste und ruft zur Solidarität mit allen Betroffenen auf. Wir werden weiterhin für ein Wirtschaftssystem kämpfen, in dem das Wohl der Menschen und nicht nur das der Aktionäre im Mittelpunkt steht.
25.10.2011