JUSO und SP lancieren Wohninitiative

10.06.2012

Angesichts des steigenden Drucks auf das Wohnangebot und die Mietpreise in Basel lancieren die JUSO und die SP Basel-Stadt gemeinsam die Initiative „Wohnen für alle“. Die Mitgliederversammlung der JUSO sprachen sich am 4.6 einstimmig für die Förderung des gemeinnützigen Wohnungsbaus aus,die SP-Delegierten folgten am 6.6. Die JUSO erkennt damit die Zeichen der Zeit und will die Weichen richtig stellen, damit niemand verdrängt wird und auch in Zukunft zahlbarer Wohnraum für alle zur Verfügung steht.
Basel hat Erfolg – die Menschen ziehen wieder in die Stadt. Das ist an sich sehr erfreulich, doch die zugezogenen Arbeitskräfte und deren Familienangehörige benötigen Wohnraum. Der Leerwohnungsbestand ist bereits in den letzten Jahren deutlich gesunken. Über kurz oder lang wird dies zu steigenden Mietpreisen und Wohnungsknappheit führen. Denn da Boden ein beschränktes Gut ist, spielt der Markt nicht: Die Mieterinnen und Mieter sitzen am kürzeren Hebel und müssen die höheren Preise hinnehmen. Verhältnisse wie in Zürich oder Zug, wo wenig kaufkräftige MieterInnen und der Mittelstand mangels bezahlbaren Wohnraums vertrieben werden, wären eine mögliche Konsequenz.
Deshalb müssen jetzt die Weichen richtig gestellt werden. Mit der Initiative sorgt die JUSO dafür, dass niemand verdrängt wird, und dass auch in Zukunft zahlbarer Wohnraum für alle zur Verfügung steht. Ziele/ Forderungen der Initiative:

  • Eine öffentliche Stiftung mit einem Grundkapital von 50 Mio. Franken soll gegründet werden.

  • Der Auftrag der Stiftung: Boden aufzukaufen und diesen zu günstigen Konditionen als Wohn- und Gewerberaum zu entwickeln oder an Wohngenossenschaften zu vergeben. Zudem bietet sie Personen im Sinne einer sozialen Nachlassplanung den Erwerb ihrer Liegenschaften an.

  • Die Stiftung ist unabhängig und wird von einem Stiftungsrat beaufsichtigt, welcher vom Grossen Rat gewählt wird.

  • Zur Gemeinnützigkeit verpflichtet, investiert die Stiftung allfällige Gewinne direkt weiter. Damit wird der Boden der Spekulation entzogen und die Bildung von Immobilienblasen verhindert.

  • Zu den Grundprinzipien der Stiftung gehört die Förderung einer sozialen Durchmischung in ihren Liegenschaften. Besondere Rücksicht wird auf die soziale Herkunft und der finanziellen Hintergrund der Mieterinnen und Mieter genommen. Dadurch werden beispielsweise junge Familien, Leute in Ausbildung und MieterInnen, welche auf einen niedrigen Mietzins angewiesen sind, bevorzugt.