Die JUSO Basel-Stadt ist sehr besorgt über die jüngsten Entwicklungen in der Basler Clubkultur und fordert die Regierung deshalb auf, den Clubs die schliessen müssen, alternative Räumlichkeiten zu bieten.
„Es ist äusserst herablassend und eine Frechheit gegenüber den Jungen in dieser Stadt, wenn die Behörden Clubs am Laufmeter schliessen lassen und sich gleichzeitig mit dem Titel „Kulturstadt“ brüsten“, meint Lavinia Fasciati, Vizepräsidentin der JUSO Basel-Stadt. Als junge Person hat man durch die angekündigten Schliessungen das Gefühl, dass die Jugend- und Clubkultur nicht den gleichen Stellenwert wie die etablierte Kultur geniesst. Jahr für Jahr werden (zu Recht) Millionen in Theater, Museen und Orchester gebuttert, die Clubkultur wird jedoch nicht gleichwertig behandelt.
Unabhängig davon was mit den Immobilien von Hinterhof, Nordstern & Co geplant ist, ist für die JUSO BS kein Mehrwert in einer Umnutzung dieser Räume und Areale zu erwarten. Vielmehr ist es ein immenser Verlust, mit dem grosse Konsequenzen einhergehen. Bei vielen jungen Menschen hat das Ausgangsleben einen hohen Stellenwert, da es unter anderem einen Ausgleich zum hektischen Arbeitsalltag bildet. Umso mehr sollte es im Interesse des Kantons sein, diesem Publikum auch Räume und Möglichkeiten zu bieten. Eine Stadt mit einem kleinen Ausgangsangebot ist für junge Menschen nicht attraktiv, was dies wiederum zur Folge hat, scheint dem Kanton nicht klar zu sein. Zusätzlich darf nicht vergessen werden, dass bei einer Schliessung eines Clubs der Grösse Hinterhof oder Nordstern Dutzende Arbeitsstellen verloren gehen.
„Irgendwie sollte schon spürbar sein, dass wir in einer links-grün regierten Stadt leben. Bei diesem und vergangenen Beispielen spürt man das nicht“, so Fasciati und Baumgartner.
Natürlich können Veranstaltungen die während der Nacht stattfinden nicht ganz geräuschlos über die Bühne gehen, aber es darf etwas mehr Toleranz von der Basler Bevölkerung erwartet werden, da sich ClubbetreiberInnen bereits jetzt schon an strenge Auflagen halten müssen und bemüht sind, die Lärmemission auf ein Minimum zu reduzieren. Deshalb fordert die JUSO, dass den BetreiberInnen der schliessenden Clubs alternative Räumlichkeiten geboten werden. Und dass dies nicht an zu erwartenden Lärmklagen scheitern sollte.
Die JUSO BS hat am Mittwoch die Betreiber der Facebook-Seite „Für ein junges, lebendiges Basel“ kontaktiert und möchte mit ihnen zusammen mögliche weitere Schritte prüfen. „Es ist zu hoffen, dass sich verschiedenste Personen, Organisationen und Gruppierungen zusammenfinden und gemeinsam gegen die angekündigten Schliessungen und für eine lebendige Jugendkultur in Basel kämpfen“, erklärt Beda Baumgartner, Präsident der JUSO Basel-Stadt. So schnell geben die Jungen dieser Stadt nicht klein bei! Denn eine Stadt ohne Jugendkultur ist eine tote Stadt.
19.02.2015