Die JUSO BS fordert die Neuschaffung ökologisch ebenbürtiger Ersatzflächen im «Landschaftspark Wiese»

12.08.2020

Die JUSO BS fasst die Ja-Parole zum Bau des Hafenbecken 3 und fordert gleichzeitig die Neuschaffung ökologisch ebenbürtiger Ersatzflächen im «Landschaftspark Wiese»

Ein grosser Kritikpunkt bei der Frage um den Bau des Hafenbecken 3 ist der Verlust der dortigen Naturschutzfläche, auf dem viele thermophile Arten vorkommen. Diese Arten sind in relativ kurzer Zeit aus der oberrheinischen Tiefebene – an deren Südgrenze sich Basel befindet – zu uns eingewandert. Die JUSO Basel-Stadt fordert die Regierung dazu auf, die Erstellung von Ersatzflächen im «Landschaftspark Wiese» zu prüfen. Das Gebiet in unmittelbarer Nähe zum Standort auf dem DB-Areal wäre perfekt für die Neuschaffung von Naturschutzflächen geeignet, die einerseits die gleichen Arten beherbergen könnten und die gleichzeitig eine noch bessere Verflechtung mit dem umgebenden Naturraum bereitstellen könnten.

Trittbrette für die Ausbreitung dort schaffen, wo sie den grössten Nutzen erzielen

Durch die Klimaerwärmung werden die Bedingungen im «Landschaftspark Wiese», zu dem auch die Lange Erle gehört, für wärmebedürftige Arten besser, während ursprünglich angestammte Arten immer mehr Probleme bekommen. Lea Levi, Vizepräsidentin der Juso BS konkretisiert dazu: «Durch die Schaffung der Ersatzflächen direkt vor Ort können sich direkt Tier- und Pflanzenarten ansiedeln, die bereits an künftige Temperaturen angepasst sind». Zudem würde sich die Schaffung eines Nebeneinanders sehr unterschiedlicher Lebensräume (trockene Kiesflächen neben Wiesen, Wald und Gewässer) sehr positiv auf die lokale Biodiversität auswirken.

Zufall und Natur machen es vor – Mensch sollte sich ein Beispiel daran nehmen

Während des Neubaus der Pumpstation in der Lange Erle wurde auf einer danebenliegenden Fläche eine rund 2,5 Meter mächtige Sand- und Kies-Schicht aufgeschüttet. «Nach ein wenig mehr als drei Jahren haben sich hier schon etliche Arten angesiedelt, welche auf trocken-warme Standortbedingungen angewiesen sind. Die gleichen Ausbreitungsmechanismen wie schon beim DB-Areal wiederholen sich hier innerhalb kürzester Zeit», erläutert Philipp Schuler, Vorstandsmitglied der Basler Jungsozialist*innen. Eine kurze Standortvisite zeigt, dass sich darunter auch die Bunte Kronwicke (die Futterpflanze des Kronwicken-Bläulings), das Rosmarin-Weidenröschen und die Blauflügelige Ödlandschrecke befinden. Mobile Arten, welche auf dem DB-Areal vorkommen, wanderten also innert kürzester Zeit von selbst in dieses neu entstandene Habitat ein, was die Eignung des Standortes «Landschaftspark Wiese» unterstreicht. Zudem sollten die weniger mobilen Arten und solche, die es nicht rechtzeitig schaffen, proaktiv durch den Menschen auf die neuen Ersatzflächen umgesiedelt werden.

Zusammenarbeit mit Weil am Rhein ins Auge fassen

Falls die 20 ha an Ersatzflächen nicht vollständig auf der schweizerischen Seite des «Landschaftspark Wiese» umzusetzen wären, schlägt die JUSO BS eine Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde Weil am Rhein vor. Die dortigen Flächen würden sich ebenfalls bestens dazu eignen, zumindest einen Teil der Ersatzfläche zu beherbergen und gehören offensichtlich auch naturräumlich zur selben Einheit – denn weder Tier- noch Pflanzenarten sind an menschlicher Grenzziehung interessiert.

Mit ihrem Vorschlag bekräftigen die JUSO Basel-Stadt, dass eine Realisierung des Hafenbeckens 3 ökologisch verträglich möglich ist und so das für den umweltfreundlichen Güterverkehr so wichtige Umschlagsterminal von Wasser und Schiene nichts im Wege steht.