Tierrechte

16.08.2020

Nichtmenschliche Tiere im Kapitalismus

Kapitalismuskritik, von Reformversuchen bis zur Abschaffung dieses Verwertungssystens, sind in der Linken allgegenwärtig, richtigerweise. Wir kämpfen auf den Strassen, an den Urnen und in den Parlamenten für eine bessere Welt. Doch wer genau hinschaut, bemerkt, dass fast alle politischen Kämpfe von Menschen für menschliche Bedürfnisse geführt werden. Selbst beim Klimawandel wollen wir nicht, dass “unser” Planet zerstört wird.
Fair enough, der Planet gehört uns allen, doch nicht bloss uns Menschen, wird er doch von Milliarden weiteren empfindungsfähigen Lebewesen bewohnt. Wir kämpfen mit NGOs und Gewerkschaften für faire Arbeitsbedingungen, doch scheren uns kaum um die alle restlichen Spezies. Antifaschismus, Antirassismus und Antisexismus sind in der Linken eine Selbstverständlichkeit. Lange genug hat es gedauert, bis wir zum Konsens kamen, dass weder Geschlecht, noch Herkunft oder Hautfarbe einem Menschen einen Wert geben bzw. nehmen können.

Doch wie schon unsere Vorkämpfer*innen müssen wir nun weiterdenken. Wir müssen uns fragen, weshalb die Idee des Speziesismus (Irrglaube, nach der der Mensch allen anderen Arten überlegen und daher berechtigt sei, deren Vertreter nach seinem Gutdünken zu behandeln) weiterhin so stark in den Köpfen verankert ist. Dieser emanzipatorische Kampf kann, wie alle vorangehend erwähnten, nur ein linker sein. Wir müssen den Intersektionalismus weiterdenken, über die menschlichen Tiere hinaus, in die Schlachthöfe, die Zirkusse und die Versuchslabore.

Doch der Weg ist noch weit, denn viele Genoss*innen müssen nicht erst über den Tellerrand hinausblicken, liegt der Tod doch, schön arrangiert und zubereitet, auf dem Porzellanteller.

Mit dem Ende der Tierausbeutung können wir nicht nur mehr als 70 Millionen Tiere pro Jahr in der Schweiz retten (!) sondern auch eine grossen Beitrag zur CO2 reduktion erreichen. Fangen wir damit an, lieber heute als Morgen.