JUSO & jgb nordwest fordern Entschuldigung von RR Cramer und lancieren einen offenen Brief!

09.02.2022

Die Pandemie prägt den Schulalltag seit bald zwei Jahren und die Spuren davon sitzen bei vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen tief. Seit Monaten engagieren sich Junge in Jungparteien, auf den sozialen Netzwerken, mit verschiedenen Petitionen, in Schulparlamenten und in den Klassenzimmern dafür, dass ihrer Generation in dieser Pandemie mehr Gehör geschafft wird: Denn vielen Jugendlichen geht es nicht mehr gut.

Ihre psychische Gesundheit hat sich im Verlauf der Pandemie stark verschlechtert. Jugendpsychiatrien und Schulpsycholog*innen stossen immer wieder an die Grenzen ihrer Kapazitäten, und zahlreiche Jugendliche mussten und müssen viel zu lange auf einen Therapieplatz warten. Die akute Not all dieser Jugendlichen wurde nun endlich im Grossen Rat gehört – nur, um mit einer enttäuschenden Antwort seitens des Regierungsrats abgespeist zu werden.

“Die Aussage von Erziehungsdirektor Conradin Cramer, dass die Schüler*innen durch die Wahl eines unpassenden Bildungsweges gestresst seien, unabhängig von den Auswirkungen der Pandemie, missachtet die Situation der meisten Schüler*innen und ist absolut deplatziert.” stellt Nino Russano, Präsident der JUSO Basel-Stadt klar.

Der Grund für den hohen Druck in den Schulen ist der situativen Belastung durch die Pandemie geschuldet und gibt keinen Anlass dazu, die Ausbildungswahl der Jugendlichen in Frage zu stellen. Besonders, da zahlreiche Berichte und Studien belegen, dass es auch bei Lernenden in Berufsausbildungen zunehmend zu psychischen Belastungen kommt.

Es darf nicht sein, dass der Regierungsrat und das Erziehungsdepartement die psychischen Herausforderungen der jungen Lernenden als Argument für die eigenen Pläne der Berufsbildungsoffensive missbraucht.

“Eine aussergewöhnliche Situation hat ausserordentliche Auswirkungen zur Folge. Dies seitens des Regierungsrats und des Erziehungsdepartements immer wieder abzustreiten und dadurch die dringend nötigen Massnahmen zu unterlassen, ist absolut fatal.” hält Fina Girard, Co-Präsidentin des jgb nordwest fest.

Die JUSO und das jgb nordwest fordern eine Entschuldigung von Conradin Cramer an alle Schüler*innen, die psychisch stark unter der Pandemie gelitten haben und fordern Unterstützungsmassnahmen, die den Umständen endlich gerecht werden. Dafür wurde ein Offener Brief lanciert, der dem Erziehungsdirektor übergeben werden soll.