Anlässlich des feministischen Streiktages am 14. Juni 2024 setzt sich die JUSO Basel-Stadt für mehr Anerkennung und Unterstützung für unbezahlte Care-Arbeitende ein.
Unbezahlte Care-Arbeit ist einer der essentiellsten Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Ohne unbezahlte Care-Arbeit, die überwiegend von FLINTA-Personen ausgeübt wird, stünden wir vor dem gesellschaftlichen Kollaps. Diese unverzichtbare Arbeit erhält aber nicht die Anerkennung, die sie verdient. Im Gegenteil, die Ausübung der Arbeit wird sogar finanziell bestraft.
Menschen, die unbezahlte Care-Arbeit leisten, können weniger Erwerbsarbeit verrichten, wodurch sie finanziell oft schlechter gestellt sind. Dies hat zur Folge, dass diese Personen unter erhöhtem finanziellen Druck stehen und auch eine geringere Rente in Kauf nehmen müssen. Betreuungsangebote und Kinderzulagen sind wichtige Stützen, um Care-Arbeitenden zu helfen, sie reichen aber nicht annähernd aus, um der bestrafenden Wirkung des aktuellen Systems entgegenzuwirken. “Unsere Wirtschaft ist komplett abhängig von der unbezahlten Care-Arbeit, die mehrheitlich von FLINTA-Personen ausgeübt wird. Trotz dieser Abhängigkeit werden Carearbeiter*innen finanziell abgestraft. Dies ist eine massive Ungerechtigkeit”, sagt Rachele Betschart, Vorstandsmitglied der JUSO BS.
Um dieser Abwertung der unbezahlten Care-Arbeit entgegenzuwirken, fordert die JUSO Basel-Stadt eine kantonale (zumindest teilweise) Entlöhnung für unbezahlte Care-Arbeitende. Vergünstigungen und Familienzulagen genügen nicht, die unbezahlte Care-Arbeit soll endlich die Anerkennung und den Respekt kriegen, den sie verdient hat.
“Mit einer Entlöhnung der unbezahlten Care-Arbeit können Menschen, welche diese Arbeit leisten, sowohl finanziell als auch emotional entlastet werden. Davon profitieren ganze Familien”, behauptet Ella Haefeli, Präsidentin der JUSO BS.
Mit den grosszügigen Steuereinnahmen des Kantons sollte es möglich sein, unbezahlte Care-Arbeit (zumindest teils) zu entlöhnen. Die gute Wirtschaftslage im Kanton ist zu einem erheblichen Teil der unbezahlten Care-Arbeit und denen, die sie geleistet haben, zu verdanken - es ist Zeit, dass diese Arbeit anerkannt und fair entlöhnt wird. Diese Forderung entspricht also auch einer fairen Rückverteilung.