Zurzeit herrscht noch immer ein akuter Mangel an Fachpersonal im Bereich der Pflege. Ein wesentlicher Faktor für diesen Mangel sind die derzeit erschwerten Ausbildungsbedingungen, die dringend überarbeitet werden müssen.
In den Pflegepraktika stehen Pflegelernende und Pflegestudierende vor starken finanziellen Herausforderungen. Die Vergütung während dieser Praktika, die sich je nach Betrieb zwischen 800.- und 1500.- Franken pro Monat bewegt, reicht kaum aus, um die grundlegenden Lebenshaltungskosten zu bezahlen. Teilweise reicht es knapp, um die Miete zu decken. Diese finanzielle Belastung zwingt viele Auszubildende dazu, auf die Unterstützung ihrer Eltern zurückzugreifen oder auf schwer zu erlangenden Stipendien angewiesen zu sein. Diese Abhängigkeit von externer Finanzierung stellt nicht nur eine persönliche Hürde dar, sondern schränkt auch die Möglichkeit ein, sich im Pflegeberuf weiterzuentwickeln und höhere Bildungseinrichtungen wie die höhere Fachschule zu besuchen.
Die Auszubildenden im Pflegebereich leisten in den Betrieben wichtige Arbeit. Sie übernehmen Verantwortung, erledigen anspruchsvolle Aufgaben und tragen oft den Grossteil des Personalmangels.
“Ohne das Engagement dieser Auszubildenden wären die Einrichtungen des Gesundheitswesens nicht in der Lage, zu funktionieren. Angesichts dieser bedeutenden Rolle ist es nur gerecht, dass die Entlohnung der Auszubildenden angemessen ist und ihre finanzielle Situation während der Ausbildung verbessert wird.”, meint Maria Ioana Schäfer, Vorstandsmitglied der JUSO Basel-Stadt.
Aus diesem Grund fordert die JUSO Basel-Stadt mit Unterstützung der Nationalrätin Sarah Wyss, dass den Auszubildenden im Pflegebereich in allen Kantonen mindestens 80% des Lohns ausbezahlt werden, den sie nach Abschluss ihrer Ausbildung erhalten werden. Diese Kosten sollen von den jeweiligen Kantonen mitgetragen werden. Diese Massnahme würde nicht nur die finanzielle Belastung der Auszubildenden mindern, sondern auch die Motivation fördern, im Pflegeberuf eine langfristige Karriere zu verfolgen.
Die JUSO Basel-Stadt ist überzeugt, dass eine solche Anpassung der Entlohnung nicht nur den Pflegeberuf attraktiver gestalten wird, sondern auch dazu beitragen kann, den aktuellen Fachkräftemangel im Gesundheitswesen zu beheben und die Qualität der Pflege langfristig zu sichern.