Frauen gehen immer weniger an die Urnen

02.02.2011

Die veröffentlichten Studien im Auftrag der Sonntagszeitung zeigen, dass die Wahlbeteiligung der jungen Frauen in den letzten Jahren abgenommen hat.. Seit dem Stimm-und Wahlrecht für Frauen vor 40 Jahren sank die Wahlbeteiligung, Tendenz seit 2002 wieder sinkend.
Interessieren sich junge Frauen nicht für die Politik, ist sie ihnen gleichgültig?
Nein. In einer Zeit, wo Gleichberechtigung als selbstverständlich angesehen wird, und trotzdem noch viele Missstände (Lohnunterschiede, Kinderbetreuung, ect.) vorhanden sind, ist die Frage nach dem Grund dieser beunruhigenden Entwicklung berechtigt.
Müssten nicht gerade in einer solchen Zeit die jungen Frauen öfters an die Urne gehen um diesen Zustand zu ändern? Leider nein, aus verschiedenen Gründen nicht.
Die PolitikerInnen sind alles andere als glaub- und vertrauenswürdig. Viele PoltikerInnen verkörpern die Gleichberechtigung nicht. Gerade die rechtspopulistische SVP, die in diesen Jahren massiv an Wähleranteil gewonnen hat, lebt die Ungleichheit tagtäglich vor. Auch ihre Art der Dialogführung und die tendenziösen Angstmacherei tragen zusätzlich zu einem Klima bei – bei dem vielen jungen Frauen offensichtlich der Spass an der Politik vergeht. Doch dies darf und muss nicht sein.
Die Juso ist ein gutes Beispiel dafür: Sie nimmt die Wichtigkeit der jungen Menschen in diesem Land seit langem ernst – und wächst gegen die Tendenzen stark.
Nebst den Parteien, welche Verantwortung zur Förderung der Jugendlichen übernehmen müssen, muss aber auch der Staat seine Funktion als Institution wahrnehmen. Eine Demokratie muss vom Staat gewollt sein und gefördert werden.
Unsere Forderungen:
Wir fordern, dass es in den Basler-Schulen einen Staatskundeunterricht gibt, der seinem Namen Ehre macht. Im neuen Lehrplan (Lehrplan 21) muss dieses Fach explizit und regelmässig von einer qualifizierten Lehrperson unterrichtet werden.
Ausserdem sollen die Schulen politische Diskussionen fördern und das Interesse an der Politik wecken; Dies beispielsweise durch Referate zu aktuellen politischen Themen und Podien mit regionalen PolitikerInnen.
[1] Quelle: Sonntagszeitung vom 30. Januar 2011