“Planungssicherheit” geht anders!

02.11.2016
Die JUSO beider Basel sind alarmiert über die Neuigkeiten der Uni Basel. Zwar hat der Kanton Basel-Stadt dem Kanton Baselland insgesamt 80 Millionen Franken zugesichert, um die Planungssicherheit der Universität Basel sicherzustellen. Weil der Kanton Baselland aber in Bildungsfragen ein absolut unzuverlässiger Partner ist, verzichtet die Universität Basel bereits auf die Besetzung vakanter Professuren. Die JUSO beider Basel fordern deshalb von den Regierungen mehr Mittel für die Universität Basel und reichen durch Sarah Wyss (BS) und Jan Kirchmayr (BL) Interpellationen in beiden Kantonsparlamenten ein.
Obwohl der Kanton Basel-Stadt gemäss der Abmachung mit dem Kanton Baselland vier mal 20 Millionen Franken an den Landkanton überweist, damit die Universität Basel “Planungssicherheit” hat, scheinen sich bereits jetzt finanzielle Engpässe zu ergeben. “Die ruinöse Finanzpolitik der rechtskonservativen Regierung schadet der ganzen Region massiv”, kommentiert Julia Baumgartner, Co-Präsidentin der JUSO Baselland “Die gestern publik gewordenen leerbleibenden Professuren sind nur eine von vielen Faktoren.” JUSO-Baselland Co-Präsident Joël Bühler ergänzt: “Wir sehen, dass schon nur die Ankündigung des Bildungsabbaus aus dem Hause Gschwind katastrophale Folgen hat. Das stimmt nicht gerade optimistisch in Bezug auf die weiteren 11.4 Millionen, die nun zusätzlich bei der Bildung gekürzt werden sollen.”
Die JUSO beider Basel fordern von den Trägerschaften der Universität Basel, möglichst schnell eine langfristige Lösung zu finden um solche Situationen künftig zu vermeiden. ”Dass die finanziellen Engpässe als erstes die Umweltwissenschaften treffen, erstaunt uns überhaupt nicht, die finanzielle Unterstützung von Dritten dürfte hier wohl eher bescheiden ausfallen. Es ist offensichtlich: Für eine gut aufgestellte Universität müssen mehr öffentliche Gelder zur Verfügung gestellt werden – von allen Trägerkantonen!” erklärt Mirjam Kohler, Co-Präsidentin der JUSO Basel-Stadt.
Landrat Jan Kirchmayr (BL) und Grossrätin Sarah Wyss (BS) werden je eine Interpellation zu den vakanten Stellen an der Universität einreichen. Darin fordern sie von den Regierungen Antworten dazu, wie viele Professuren und andere Stellen an der Uni vakant gelassen oder abgebaut werden. Ausserdem wollen die beiden JUSOs Informationen dazu, wie es zurzeit um die Neuverhandlung des Uni-Staatsvertrags steht.
Interpellation Sarah Wyss (69): Besetzung von Professuren an der Universität Basel
Letzte Woche wurde an einer nichtöffentlichen Versammlung des Departements für Umweltwissenschaften bekannt gegeben, dass mehrere vakante Professuren momentan nicht wiederbesetzt werden sollen. Als Grund wurden die Abbaupläne des Kantons Baselland genannt.
Es ist wichtig, dass die beiden Basel für eine Planungssicherheit der Universität Basel sorgen. Aufgrund dieser Abbaumassnahmen ist zu erwarten, dass schon bald Studierende an andere Universitäten ausweichen werden.
Deshalb bitte ich den Regierungsrat um die Beantwortung folgender Fragen:
  1. Hatte der Regierungsrat vorgängig von diesen Nichtbesetzungen Kenntnis?

  2. Welche Professuren sind in den nächsten zwei Jahren neu zu besetzen?

  3. Welche dieser Professuren werden vakant gelassen?

  4. Wie gedenkt der Regierungsrat der Universität wieder eine Planungssicherheit zu
    gewährleisten?

  5. Haben an der Universität Basel bereits anderweitige Personalabbaumassnahmen
    aufgrund der Planungsunsicherheit stattgefunden (Assistierende, Doktorierende,
    etc.)?

  6. Was ist der aktuelle Stand betreffend die Verhandlungen zum Staatsvertrag mit dem
    Kanton Baselland?


Gleichzeitig wird auch eine Interpellation im Kanton Basel-Land zu dieser Thematik eingereicht, denn als gemeinsame Träger ist es der Interpellantin und dem Interpellanten wichtig, dass die beiden Basel zusammenarbeiten.