G8, nein danke!

07.06.2007

Der Klimaschutz, der von den Europäern und Japan stark forciert wird, stösst bei den USA und mittlerweile auch bei Russland auf Ablehnung. Während es aber vielleicht noch gelingen könnte, Putin mit ins Boot zu holen, brüskiert Bush kurz vor dem Gipfel die Weltöffentlichkeit mit der Bildung einer „Achse der Klimasünder“, die einzig zum Ziel hat, sich ein Deckmäntelchen für weiteren ungehemmten CO2-Ausstoss zu verschaffen.
Das zweite als zentral erachtete Thema in Heiligendamm, mehr Hilfe für Afrika, wird genauso sabotiert. Nachdem man bereits die beim letzten G8 Gipfel eingegangen Versprechungen nicht im geringsten gehalten hat, dringt nun durch, dass „einige G8-Mitglieder müde seien von immer neuen Hilfszusagen“. Die effektivste Unterstützung für den geschundenen schwarzen Kontinent, die gleichzeitig auch für die Industriestaaten nützlich wäre, nämlich die sofortige Einstellung der Landwirtschaftssubventionen, wird aus Rücksichtnahme auf Wählerstimmen natürlich nicht erwogen.
Unerwartet auf die Agenda gerutscht ist eine Auseinandersetzung, die deutlich macht, wo gewisse Staaten tatsächlich ihre Prioritäten setzen: Der Streit um die Installation eines US-Raketenabwehrschildes in Polen und Tschechien. Bush, dessen Regierung noch nie vor dreisten Lügen und Angriffskriegen zurückgeschreckt ist, will weismachen, dass er gegen den Iran gerichtet sei, ein Land, das weder über Atomwaffen noch über geeignete Raketen verfügt. Russland, das tatsächliche Zielobjekt, antwortet mit neuen Raketentests. Die Rüstungsschraube dreht sich wieder in Europa...
Ebenso wie dem G8-Gipfel selber kritisieren wir die Ausschreitungen der Demonstrationen: Die sinnlose Gewalt gegen die Polizei hilft in keiner Weise gegen den G8-Gipfel. Im Gegenteil: Sie bewirkt nur eine verstärkte Repression und weitere Einschränkungen der gewaltlosen Meinungsäusserungen. Zudem sind die Kosten, die jene Gewaltakte jedes Mal verursachen extrem hoch.
Die JUSO BS lehnt das G8 als Gipfel der Klimakiller, Pseudomoralisten und Kriegstreiber und als Gipfel der destruktiven Gewaltausschreitungen ganz klar ab. Wir sagen:
„G8, nein danke!“